Der Manager als Magnet – vom Kontrolleur zum Motivator

Manager sind verzichtbar … ???

Der κυβερνήτης, der Steuermann, dient dem Begründer der Kybernetik, Norbert Wiener, als Leitbild für seine Wissenschaft von der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen – also auch von Unternehmen.

Nach einem Experiment mit Wasserflöhen zeigt sich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die gewünschte Richtung gelenkt werden können, um dann ihre Kreativität systemkonform zu nutzen. Wasserflöhe wurden mit Eisenspänen gefüttert und mit Hilfe eines Magneten in die gewünschte Richtung geleitet. Dort wurden sie wieder ihrer Eigendynamik überlassen.

Die Erkenntnis daraus: Der individuelle Mensch wird zur mathematischen Größe, und das aus eigenem Antrieb. Wer modern ist, versucht sich für das System, in dem er arbeitet, zu optimieren, als wäre er oder sie selbst eine Maschine. Die Eisenspäne der Wasserflöhe sind die Dynamik des Systems. Die Eigendynamik, die dann die Kreativität des Individuums freisetzt, ist gelenkt und kanalisiert durch das Unternehmensziel.

Wenn die Unternehmensflöhe, die Mitarbeiter also, dem Magneten folgen: Wer ist der Magnet? Im besten Fall der Manager. Für den heißt es dann allerdings, sich zum rechten Zeitpunkt zu verziehen, weil er sonst Kreativität, Eigendynamik und Produktivität beeinträchtigt!

Misstrauische Manager bauen ein Beobachtungssystem für ihre Mitarbeiter auf, das am besten funktioniert, wenn die Beobachteten nicht wissen, wann und wo sie überwacht werden. Im Film „Das Experiment“ von Oliver Hirschbiegel (2001) geht es darum, dass Gefangene jederzeit per Kamera beobachtet werden können, selbst jedoch nicht wissen, wann.Ein Panoptikum der Macht entsteht, ganz so, wie es der französische Philosoph Michel Foucault in seiner Machttheorie beschreibt. Disziplin steht an oberster Stelle, und solange dies so ist, ist alles gut, weil der Gefängnisablauf ohne Gewalt funktioniert.

Ist dann aber tatsächlich alles gut?

„Das Experiment“ zeichnet das Bild unserer modernen Überwachungsgesellschaft: Jeder Schritt, jede Handlung, jede Kommunikation ist zentral abrufbar – beruflich wie privat. Jedes E-Mail des Mitarbeiters oder der Mitarbeiterin kann überprüft werden, aber die Betroffenen wissen nicht, ob, wie oft und wann. Ob Home-Office, Großraumbüro oder Einzelzimmer – Big Brother is watching you … oder zumindest weißt du, dass er’s kann, wenn er will. Du bist gefüttert mit den Eisenspänen der Transparenz.

Da nützen auch Seminare und Trainings zum Aufbau des Vertrauens nichts. Die Lösung schlägt der Hamburger Künstler Hans-Christian Dany vor: Verabschiede dich von der modernen Kommunikation. In seinem Buch „Ab morgen werde ich Idiot. Kybernetik und Kontrollgesellschaft“ empfiehlt er, auf kluge Weise dumm zu werden, das heißt, nicht mehr mit jenen politischen und ökonomischen Kräften zu kommunizieren, die diese Kommunikation ohnehin am Ende für ihre eigenen Zwecke und Interessen benutzen.

Dem Manager gibt Dany eine Empfehlung mit auf den Weg, seine Rolle vom Kontrolleur zum Motivator umzuformen: „Das Management muss die Störung suchen und muss sie auch stark machen, damit sich die Regelkreisläufe in ihrer geschlossenen Form nicht erschöpfen, sondern durch die Störung neue Informationen und neue Energie zugefügt bekommen.“

Norbert Wiener, Mensch und Menschmaschine – Kybernetik und Gesellschaft. Ullstein Nr. 184, 1958
Hans Christian Dany, Ab morgen werde ich Idiot. Kybernetik und Kontrollgesellschaft. Edition Nautilus, 2013
Michel Foucault, Überwachen und Strafen – Die Geburt des Gefängnisses, Suhrkamp, 1975

Über den Autor:
Hubert Arnim-Ellissen, ist bekannter Ö1 Redakteur und Journalist. Er schreibt auch regelmäßig auf www.wahnsinnvierpunktnull.at 

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Die Früchte der Führung

In einem unserer Wiener Leadership Breakfasts haben wir den Begriff „Fruchtbarkeit“ näher beleuchtet und in Zusammenhang mit “Führung” gestellt. Dabei sind wir rasch in eine spannende Diskussion geraten.

Was hat Fruchtbarkeit mit Führung zu tun?

Diese Frage mag sich vielleicht aufdrängen. Fruchtbarkeit hat mit Samen säen zu tun. Ein Samen kann allerdings nur dann aufgehen, wenn der Boden dafür gut aufbereitet wurde. Der Boden muss fruchtbar sein, damit etwas wachsen kann. Damit eine Saat aufgeht, muss man sich um den Boden kümmern, man muss Steine entfernen, ihn umgraben, Erdschichten vermischen, Humus einbringen, ihn mit Mineralstoffen versorgen. Wasser und Sonne sind dann noch weitere Zutaten, damit etwas wachen kann. Es braucht eine Strategie, aber vor allem Hingabe und Geduld, etwas reifen zu lassen sowie Wille und Liebe. Vielleicht müssen auch manchmal Rückschläge in Kauf genommen werden, bevor geerntet werden kann. Nur den Fokus auf möglichst häufige Ernte zu haben laugt den Boden aus, es braucht also auch Ruhezeiten und ein Brachliegen.

Umgelegt auf eine Organisation und Führung bedeutet das, dass wir einen Kontext schaffen müssen, in dem Fruchtbares entstehen kann. Es braucht die richtigen Umstände, dass etwas geboren werden kann und es braucht eine individuelle, zur Organisation passende Strategie, einen Plan. Das, was geboren werden möchte, kann nicht erzwungen werden – ebenso wie in der Natur. Nicht jeder Boden ist für jede Pflanze gleich gut und nicht jedes Produkt oder jede Organisationsform für einUnternehmen. In Unternehmen sollten wir uns den Kontext ansehen, mit dem wir es zu tun haben und eine Umgebung schaffen, dass das, was aus der Organisation wachen will auch wachsen kann. Nicht jede Strategie ist für jedes Unternehmen geeignet – auch, wenn manchmal so gehandelt wird.

Was ihm blühen wird, weiß nicht mal der Gärtner

Und trotz bester und passender Strategie gehen sowohl in der Natur als auch in Unternehmen Samen auf, die niemand bewusst gesät hat, die „eingeschleppt“ wurden oder der Wind in unseren Garten getragen hat. Dann passiert Unvorhergesehenes, Ungeplantes. Aber ist das automatisch schlecht?

Der libanesische Autor Nassim Nicholas Taleb nennt solche unvorhergesehenen Ereignisse Schwarze Schwäne. Oft werden solche schwarzen Schwäne als unangenehm wahrgenommen, als Ereignisse, die negative Auswirkungen haben, weil sie vom Plan abweichen. Je komplexer ein System, desto wahrscheinlicher tauchen schwarze Schwäne auf. Schwarze Schwäne haben allerdings auch die Eigenschaft, etwas Neues, Unerwartetes hervorzubringen, dessen Nutzen meist erst später erkannt wird, weil etwas anderes geplant war. Bekannte Beispiele solcher schwarzen Schwäne sind die Erfindung der Post-Its, Viagra, oder auch die Entdeckung Amerikas.

Zurück zur Fruchtbarkeit:

Kann Fruchtbarkeit auch ein Fluch sein?

Was passiert, wenn immer jede Saat aufgeht? Wenn immer alles funktioniert? Wir waren uns einig, dass dann keine Erfahrung des Scheiterns und damit des Erfahrung-Machens möglich wäre. Wenn immer alles funktioniert verliert Erfolg wahrscheinlich auch über kurz oder lang seinen Wert. Und die Menschen würden folglich vielleicht sogar überheblich werden. Was uns wieder zurück zum Boden bringt und dazu, auf dem Boden zu bleiben.

Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand.“

meinte Charles Darwin schon vor gut 150 Jahren. Und wir Menschen versuchen tagein tagaus dieses Statement zu widerlegen. Wenn wir Menschen beispielsweise keine Nachkommen zeugen können, beginnen wir „herumzudoktern“: wir beschäftigen uns mit Varianten der künstlichen Befruchtung, in manchen Ländern auch mit Leihmutterschaft. Wir beginnen in den natürlichen Lauf der Natur einzugreifen. Die Frage, „Warum geht es nicht?“ erzeugt Unsicherheit und oft wollen wir ein “Geht-nicht” nicht akzeptieren. Auch im Business nehmen wir Einfluss und versuchen alles, um Erfolg und Ernte einzufahren.

Dort, wo der Mensch in den Lauf der Natur eingreift und die Führung übernimmt, muss er auch dranbleiben und sich kümmern. Als Beispiel brachte eine Teilnehmerin unseres Leadership Breakfasts eine Orangeplantage. Sie hatte selbst gesehen, was passiert war, als die Plantage – also eine künstliche, auf Profit ausgerichtete Monokultur – weiterhin Orangen produzierte, die allerdings niemand mehr erntete. Die Plantage lag nach der Teilung Zyperns im Niemandsland. Das war in den frühen 1980iger Jahren.  Die Orangen fielen irgendwann überreif zu Boden und verfaulten und verschimmelten. Auf den Bäumen wuchsen neue Orangen und weil wieder niemand erntete, fielen auch diese zu Boden und verrotteten. Jahr für Jahr ging das so weiter, mit dem Ergebnis, dass der Landstrich mit einer weißen Schimmelschicht überzogen war und man beim Durchfahren mit dem Auto die Fenster schließen musste: viel Fruchtbarkeit, die allerdings keinen Nutzen hatte…

Das richtige Maß

Fruchtbarkeit und Ernteerfolg ist also auch immer eine Frage des richtigen Maßes – und des Ziels, das damit verfolgt wird. Fruchtbarkeit oder Wachstum ist nicht immer eine gute Sache. Manchmal ist es besser, wenn etwas nicht funktioniert oder „zurückgebaut“ werden muss oder am Ende etwas ganz anderes herauskommt. Womit wir wieder bei den Erfahrungszyklen wären.

Dort, wo der Mensch eingreift und die Führung übernimmt, muss er also dranbleiben. Um Fruchtbares zum Wohle aller entstehen zu lassen braucht es vor allem Vertrauen und das richtige Maß zwischen Strategie und Loslassen, zwischen steuern und geschehen lassen.

karin weigl

Fotocredit: fotolia.com #120832183 © Josip Matic

Wenn der Chef eine Maschine ist.

Ein Gastbeitrag von Petra Augustyn zu ihrem Impulsvortrag am Wiener Leadership Kongress 2017

Schon in den 1960iger Jahren antizipierte STAR-TREK-Autor Gene Rodenberry ein Szenario, in dem eine Maschine die Herrschaft über das Raumschiff Enterprise übernehmen – und damit Captain Kirk das Ruder aus der Hand nehmen sollte. Schon damals spielte man mit einem Szenario künstlicher Intelligenz. Damals herrschte ein früher Zeitgeist. Man las Marcuse, Hesse und Fromm lieber als Marx, Sartre und Freud. Wer besonders klug sein wollte, las Heidegger und McLuhan. Die alte Besatzung war ein, ohne Penetranz inszeniertes, politisch inkorrektes Abbild der Weltlage. Der Russe Chekov, Chinese Sulu und natürlich Lieutenant Uhura, die Frauen-Movement und Schwarzen-Bewegung in sich verband, machten das Raumschiff zur kleinen UNO. Somit praktizierte STAR TREK zur Zeit des Vietnamkriegs eine frühe und vorbildliche Form einer Art Entspannungspolitik. Auch die Auseinandersetzung mit technischen Entwicklungen, die die Menschheit massiv beeinflussen könnten, wurden in STAR TREK, vielfach durch die Euphorie der Mondlandung aufgezeigt. Die Enterprise war auf Entdeckungsreise, neue Planeten und Galaxien für die Menschheit zu finden. Doch dabei war sie – und das sollte uns zu denken geben – stets streng hierarchisch organisiert.

 

Das Jahr 2268 und die Superintelligenz M-5

Die USS Enterprise, unter dem Kommando von Captain James T. Kirk, wird zu einer Mission berufen. Die Enterprise soll ein Testschiff für einen revolutionären, taktischen Computer namens M-5 Multitronic Unit sein, entworfen vom brillanten Dr. Richard Daystrom. Die Superintelligenz M-5 wird dabei die Schiffsfunktionen und das Kommando über das Raumschiff übernehmen. Captain Kirk ringt mit seinem Unbehagen über den Fortschritt in der Technologie und überdenkt seine eigene mögliche Veralterung…

“Es gibt gewisse Dinge, die Männer tun müssen, um Männer zu bleiben.”
Kirk an Daystrom, nachdem der M-5 auf der Enterprise installiert wurde.

Im Laufe der Testphase zeigen sich zunehmend Unterschiede und Widersprüche in den Entscheidungen von M-5 und Kirk. Bei einem Landgang definiert M-5 Kirk und Mc Coy als „unwesentliches Personal“ und empfiehlt Astrobiologen Phillips auf den Planeten zu beamen. Währenddessen beobachtet Scotty, dass die Leistung auf den Decks 4 und 5 zusammen mit den Umgebungskontrollen für jedes Deck reduziert wird. Er spürt die Quelle der Stromausfälle auf und erkennt, dass sie durch M-5 verursacht werden. Kirk und M-5-Vater Dr. Richard Daystrom geraten aneinander. Kirk kritisiert Daystrom, dass M-5 nur Informationen verarbeiten kann, die ihm zuvor eingegeben werden. M-5 kann keine Werturteile abgeben. Daystrom weist dies zurück und beschreibt M-5 als einen völlig neuen Ansatz für Logiksysteme.

“Computer sind ausgezeichnete und effiziente Diener, aber ich habe nicht den Wunsch, unter ihnen zu dienen.“
Captain James T. Kirk.


Schlüsselattribute menschlicher Führung

Plötzlich wird die Enterprise von zwei Schiffen der Föderation anvisiert: ein simuliertes Kriegsspiel soll Erkenntnisse bringen, wie M-5 auf feindliche Schiffe reagiert. M-5 reagiert hier umgehend und manövriert das Schiff schneller, als es ein menschlicher Befehlshaber getan hätte. Sogar Spock stellt mittlerweile fest, dass so etwas wie ein Computer, der ein Raumschiff navigiert, nicht wünschenswert ist und erklärt, dass ein Schlüsselattribut der menschlichen Führung Loyalität gegenüber der Besatzung, der Föderation und der Menschheit sei. Währenddessen hat M-5 die Macht auf der Krankenstation übernommen und saugt immer mehr Strom ab. Kirk zieht sich in sein Quartier zurück, um über den immer erfolgreicher werdenden M-5 nachzudenken. Währenddessen greift M-5 unmotiviert ein Schiff der Föderation mit Photonentorpedos an und zerstört es, obwohl es absolut keine Bedrohung für die Enterprise darstellt. Captain Kirk versucht, M-5 vom Strom zu nehmen, um die manuelle Kontrolle über das Schiff wiederzuerlangen. Dr. Daystrom versucht immer noch, Ausreden und Erklärungen dafür zu finden. Kirk wird wütend. Er verlangt von Daystrom, M-5 sofort abzuschalten, aber Daystrom besteht darauf, dass er M-5 zuerst korrigiert. Währenddessen versucht Scotty M-5 Kraft zu entziehen. Dabei verbrüht M-5 einen Techniker mit einem Dreizack-Scanner so stark, dass er stirbt. Entsetzt und wütend beschimpft Kirk Daystrom dafür, dass er nicht in der Lage und nicht willens sei, M-5 zu deaktivieren. Daystrom entschuldigt sich weiterhin für das Verhalten von M-5 und beharrt darauf, dass der Techniker M-5 einfach im Weg stand und das sein Tod keine absichtliche Handlung gewesen wäre. Darauf stellt Kirk  Dr. Daystrom eindringlich die Frage, wie lange es wohl dauern würde, bis jeder auf der Enterprise M-5 in den Weg komme…

“Ich behaupte einfach, dass Computer effizienter sind als Menschen, nicht besser.”
Dr. Richard Daystrom


Diener welches Herrn?

Die leitenden Mitarbeiter auf der Enterprise arbeiten gemeinsam an einem Plan, um die Kontrolle zurückzugewinnen, indem sie sich auf eine bestimmte Relaiseinheit zwischen M-5 und der Brücke konzentrieren. Daystrom dagegen verteidigt M-5 weiterhin und sagt, die Intelligenz lerne, und außerdem würde der Fortschritt von M-5 den Menschen von gefährlichen Aufgaben befreien und Leben retten. McCoy bemerkt später gegenüber Kirk, dass Daystrom auf den Computer reagiert, wie ein Vater auf sein Kind. Spock beginnt währenddessen das unlogische Verhalten der M-5 Einheit zu notieren. Daystrom erklärt, er habe menschliche Engramme auf die Relais gepresst. Die Relais sind den Synapsen im Gehirn nicht unähnlich. M-5 bittet beim Oberbefehlshaber des Sternenflottenkommandos (Anm.: dem Chef von Captain Kirk) alle Schiffe der Föderation zerstören zu dürfen. Jetzt, wo M-5 nachweislich einen Mord begehen will, konfrontiert Kirk Dr. Daystrom erneut damit, M-5 zu deaktivieren. Daystrom wird daraufhin ungehalten und betont, dass er die Engramme, die in der Maschine eingeprägt sind, nicht verändern könne und, dass sein Renommee auf dem Spiel stehe. Spock bemerkt, dass die Selbsterhaltung, die der M-5 zeigt, wahrscheinlich eine Folge von Daystroms Engrammprägung ist: er wollte mit M-5 sein Abbild erschaffen. Kirk selbst versucht nun den Computer dazu zu zwingen, seine Verantwortung für den Tod von hunderten von Menschen zu erkennen. Tiefes Bedauern über die Todesfälle fühlend, schaltet M-5 schließlich von selbst ab. Spock und Scotty trennen dann den Computer von der Kontrolle des Schiffs. Kirk befiehlt eine Rückkehr zu Starbase.


Zukunftsvisionen zwischen gestern und morgen

Beamen wir uns wieder zurück ins Hier und Jetzt. Einst spielte STAR TREK ironisch mit einem liberalen Optimismus und expansionistischen Geist eines Commander James T. Kirk, der das New-Frontier Denken der Kennedy-Generation spiegelte, und im ironischen Egghead-Fanatismus eines Dr. Spock und in der skeptischen Humanität eines Pille McCoy Gegenpole vorgesetzt bekam. Es zeigte uns, dass humane Intelligenz, eine generelle, mentale Leistungsfähigkeit ist, die unter anderem die Fähigkeit besitzt, Schlussfolgerungen ziehen zu können, Probleme lösen und abstrakt denken zu können, komplexe Ideen nachvollziehen zu können, schnell von Erfahrungen zu lernen und dabei mit seiner Umwelt und den Mitmenschen in einer empathischen Wahrnehmung zu sein.

Seit den 1960 hat sich im Selbstverständnis der Computernerds und Futuristen wenig verändert. Das Moore´sche Gesetz (Computerleistung verdoppelt sich alle 18 Monate) ist weiter intakt. Vor Jahren jedoch begannen Physiker davor zu warnen, dass ein Ende des Moore´schen Gesetzes ab den 2020 Jahren absehbar sei. Somit wäre das Silizium Zeitalter und die dazugehörigen Chips, die uns in jedem Handy, Laptop etc. als Informationsspeicher dienen, obsolet. Das Silicon Valley würde zum Rostgürtel mutieren, weil die großen Firmen wie Facebook, Uber oder Google auf der Silizium Chip-Technologie aufgebaut sind. Es sei denn man fände bis dahin eine Ersatztechnologie. Nach den Gesetzen der Physik würde ab hier die Quantentheorie übernehmen  – wie das auf der Enterprise bereits Realität wurde. Materie dematerialisieren um dann wieder zu materialisieren (=beamen) wird allerdings nicht ad hoc möglich sein. Die Computerleistung würde immer noch exponentiell wachsen, doch die Verdoppelzeit verkürzt sich von monatlich zu mehreren Jahren. Für die Wirtschaft würde das bedeuten, dass neue Player auf den Markt rücken. Riesige Summen stünden auf dem Spiel. Zudem könnte die Antwort auf diese physikalische Frage die ökonomische Struktur des Kapitalismus zutiefst erschüttern.

In der damaligen digitalen Zukunftsvision schien letztlich alles möglich zu sein, doch das Kommando übergab James T. Kirk niemals an eine künstliche Intelligenz ab, sondern lediglich an Captain Jean-Luc Picard und seiner Next Generation.

Text: Petra Augustyn, Unternehmerin und Kennerin der Künstlichen Intelligenz; www.ktschng.com

Fotocredit: Fotolia.com #138370443  © Natalia80

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